Mittlerweile ist sie allgegenwärtig: die Gefahr erneut steigender Corona-Infektionen und dadurch bedingt auch wieder die, eines weiteren Lockdowns. Betroffen sind von den Schließungen dann wieder viele Branchen wie beispielsweise Fitnessstudios, Friseursalons, Gastronomie und Casinos. Während diese auf der Seite der Verlierer stehen, gibt es auch Branchen, die man ganz klar als Pandemie-Gewinner bezeichnen kann. Dazu zählen unter anderem auch die Online-Casinos, wie man unter anderem auch auf business-on.de lesen kann.
Des einen Freud, des anderen Leid
Während viele andere Unternehmen in der Corona-Pandemie um ihre Existenz kämpfen mussten und auch jetzt noch vor erneuten Schließungen zittern müssen, konnten sich die Online-Casinos über einen stetigen Zuwachs neuer Kunden freuen. Das ist angesichts der immer noch eingeschränkten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten auch kein Wunder. Im Lockdown sind nämlich nicht nur viele, die vorher regelmäßig Spielhallen besucht haben, zur Online-Alternative übergelaufen, sondern einige haben das Glücksspiel auch komplett neu für sich entdeckt.
Online-Games und euch auch Casino-Spiele waren den Menschen während des Lockdowns eine willkommene Abwechslung vom eintönigen Alltag und eine Ablenkung von Sorgen und Existenzängsten. Und die Online-Casinos profitieren immer noch davon. Denn wer das Spiel mit dem Glück im Netz einmal für sich entdeckt hat, der will dies oftmals nicht mehr missen und bleibt dabei.
Prognosen gehen von einem deutlichen Zuwachs der Bruttospielerträge bei europäischen Online-Spielhallen bis 2023 auf ca. 33 Milliarden Euro aus. Im Jahr 2019 lagen diese noch bei 2,2 Milliarden Euro.
Neuer Glücksspielstaatsvertrag spielt Online-Casinos ebenfalls in die Hände
Nicht nur die Corona-Pandemie bringt für die Betreiber von Online-Casinos positive Auswirkungen, sondern auch der neue Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft trat, kommt ihnen gerade recht.
Bisher bewegte sich das Glücksspiel im Internet in einer Grauzone. Das heißt, eigentlich waren Online-Casinos in Deutschland (mit Ausnahme des Bundeslandes Schleswig-Holstein) bis dato verboten. Jedoch sorgte das Gesetz der europäischen Dienstleistungsfreiheit dafür, dass man sich beim Zocken dennoch nicht strafbar machte.
Allerdings herrschte bei vielen Menschen diesbezüglich trotzdem Verunsicherung. Auf die Frage, ob Online-Glücksspiel denn nun erlaubt sei oder nicht, erhielt man hierzulande oft ziemlich verwirrende und teilweise auch voneinander abweichende Antworten. Kein Wunder, dass einige dann lieber die Finger von dem Ganzen ließen, aus Angst, gegen das Gesetz zu verstoßen.
Seit dem 1. Juli dieses Jahres sind Online-Casinos auch in Deutschland eindeutig legal und können sogar, bei Einhaltung bestimmter Regeln, eine deutsche Glücksspiellizenz bekommen. Deshalb fällt bei vielen Interessierten endgültig die letzte Hemmschwelle. Man könnte also sagen, dass die Corona-Pandemie und die neue Glücksspielgesetzgesetzgebung gemeinsam den Online-Casinos in die Hände spielen.
Massive Werbemaßnahmen der Online-Casinos
Natürlich haben die Betreiber von Online-Casinos frühzeitig ihre Chance gewittert und haben bereits zu Anfang der Corona-bedingten Schließungen vieler Einrichtungen ihre Werbeaktivitäten massiv erhöht. Auf diese Weise hofften sie, noch mehr potenzielle Kunden zu erreichen und für sich gewinnen zu können. Und scheinbar ist ihnen das auch gelungen.
Die aggressiven Werbeaktivitäten wurden aber auch stark kritisiert. Spielsucht-Experten sind der Meinung, dass diese dazu führen könnten, dass sich auch immer mehr Spielsuchtgefährdete in den virtuellen Spielhallen anmelden.
Besonders in der Kritik stand das Bundesland Schleswig-Holstein, die die dort lizenzierten Casinos machten ebenfalls sehr stark Werbung für sich. Um übertriebenen Werbeaktionen entgegenzuwirken, gab es eine Einigung zwischen dem Deutschen Verband für Telekommunikation und Medien (DVTM) und dem Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW), dass die TV-Werbung aller Online-Casino Anbieter zusammen auf maximal 17.000 monatlich begrenzt werden muss. Natürlich wird die Einhaltung dieser Regelung streng überwacht und diejenigen Betreiber, die sich nicht daran halten, müssen mit entsprechenden Strafen rechnen. Aber dennoch hat das intensive Rühren der Werbetrommel bereits Früchte getragen.
Auch Google erlaubt Glücksspiel-Apps
Auch im Bereich der Casino-Apps wird sich, insbesondere für Android-Nutzer, einiges ändern. Bislang erlaubte der Technologieriese Google nämlich keinerlei Anwendungen, bei denen es um Echtgeld-Spiele ging. Seit dem 1. März dieses Jahres findet man allerdings auch die Apps von Online-Casinos im offiziellen Google Play-Store und kann diese auch völlig legal herunterladen. Vor diesem Datum musste man als Android-Nutzer auf Alternativ-Quellen zurückgreifen.
Im Allgemeinen sind vier Varianten von Glücksspiel bei Google erlaubt:
- Lotterien
- Online-Casinos
- Sportwetten
- Fantasy-Sport
In Deutschland ist das Ganze jedoch auf Sportwetten und Lotterie beschränkt.
Selbstverständlich müssen Glücksspiel-Apps, die es in den offiziellen Play Store schaffen wollen, ein strenges Prüfverfahren bestehen. Casino-Betreiber müssen
- eine gültige Glücksspiellizenz besitzen
- darauf hinweisen, dass Nutzer über 18 Jahre alt sein müssen
- sicherstellen, dass Personen nicht zum Glücksspiel verleitet werden
Google tritt damit in die Fußstapfen seines Konkurrenten Apple, der Glücksspiel-Apps schon seit längerer Zeit im App Store erlaubt.
Aufgrund mangelnder alternativer Freizeitbeschäftigungen ist auch die Mediennutzung während der Pandemie stark angestiegen. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch die mobilen Casino-Angebote recht intensiv genutzt werden.
Die Gefahren der vermehrten Nutzung von Online-Casinos
Grundsätzlich ist es eine gute Sache, dass es so etwas wie Online-Casinos gibt, doch leider bergen sie auch ein paar Gefahren. So ist das Risiko eine Spielsucht zu entwickeln hier nochmal höher als bei den physischen Spielhallen. Dies liegt vor allem daran, dass man Online-Casinos jederzeit nutzen kann und dafür nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen muss. Das mag den ein oder anderen noch stärker dazu verleiten, sich dem Spiel mit dem Glück hinzugeben.
Dazu kommt, dass online auch viele schwarze Schafe auf diesem Gebiet unterwegs sind. Hier gilt es besonders genau hinzuschauen und den Casino-Anbieter vor dem ersten Geldeinsatz wirklich auf Herz und Nieren zu überprüfen. Andernfalls kann es passieren, dass man auf Betrüger hereinfällt.
Das, was in vielen anderen Lebensbereichen gilt, gilt auch beim Glücksspiel: wenn man verantwortungsbewusst damit umgeht und eine gute Balance hält, ist nichts daran auszusetzen.